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Rund um das Haus

Fassadenanstriche: 
Schutz und Ästhetik für Ihr Gebäude

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Eine gepflegte Fassade trägt wesentlich zum ersten guten Eindruck von Gebäuden bei. Jedoch hinterlassen Witterungseinflüsse, Bewuchs, Autoabgase, das Alter und gelegentlich auch der Bergbau ihre Spuren an jeder Fassade. Früher oder später lässt sich eine Sanierung nicht mehr vermeiden.

Anstriche bleiben weiterhin ein zentraler Aspekt bei der Gestaltung von Fassaden. Einerseits trägt die Farbe zur Optik bei und hilft, das Haus von anderen Gebäuden abzuheben. Andererseits schützt sie die Fassade, indem sie die Außenwand vor Witterungseinflüssen, Feuchtigkeit und Verschmutzungen bewahrt. Der Fassadenanstrich übernimmt gewissermaßen eine Funktion ähnlich der menschlichen Haut und sollte daher stets gut gepflegt werden.

Ein Fassadenanstrich sollte (in Anlehnung an DIN EN1062):
- das Gebäude effektiv vor Witterungseinflüssen schützen;
- verhindern, dass Feuchtigkeit in das Mauerwerk eindringen kann;
- diffusionsoffen sein, damit einge­drungene Feuchtigkeit ungehindert verdampfen kann;
- hochwiderstandsfähig gegen Umwelteinflüsse wie sauren Regen, UV-Strahlung sowie Pilz- und Algenbefall sein.

Im Folgenden werden verschiedene Anstricharten näher betrachtet.

Acryl-Fassadenfarben sind universell einsetzbare Fassadenfarben, die durch hervorragende Hafteigenschaften auf nahezu allen Untergründen sowie einer hohen Schutzwirkung gegen Witterungseinflüsse überzeugen. Dispersionsanstriche bestehen aus einer Mischung aus Kunstharz und Wasser, wobei Reinacrylat als Bindemittel dient. Dank ihres hohen Deckvermögens und der guten Verlaufseigenschaften ermöglichen sie eine effiziente Verarbeitung mit geringen Verbrauchsmengen.

Silikon-Fassadenfarben sind regenabweisende und zugleich hoch wasserdampfdurchlässige Farben, die sich ideal für Fassadenanstriche auf Putzen und mineralischen Untergründen eignen. Sie können auch für Renovierungsanstriche auf tragfähigem Silikat- und matten Dispersionsanstrichen sowie auf Kunstharzputzen verwendet werden. Diese Farben verbinden die Vorteile von herkömmlichen Dispersionsfarben und Silikatfarben: Sie sind diffusionsoffen, lassen also Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk entweichen, und ihre Schlagregendichtheit reduziert das Risiko von Schimmelpilz- und Algenwachstum.

Silikat-Fassadenfarben werden speziell für die Beschichtung von Fassaden eingesetzt und zeichnen sich durch ihre hohe Wasserabweisung sowie eine exzellente Wasserdampfdurchlässigkeit aus. Sie eignen sich besonders für mineralische Kratz- und Edelputze sowie für Renovierungsanstriche auf festhaftenden Disper­sionsfarben.
Diese Farben basieren auf dem mineralischen Bindemittel Kaliwasserglas, das durch das Zusammenschmelzen von Sand und Pottasche entsteht. Dank ihres mineralischen Aufbaus gehen Silikatfarben eine chemische Verbindung mit dem Untergrund ein, wodurch sie äußerst diffusionsoffen sind.

Plastoelastische Fassadenfarben sind faserverstärkte Kunststoffdiffusionsfarben, die sich durch ihre Fähigkeit zur Rissüberbrückung auszeichnen. Abhängig von der Rissbreite können sie durch die Kombination mehrerer Arbeitsgänge auch geringen Rissbewegungen standhalten. Bei netzartigen Rissen auf Putz- oder Betonflächen ist beispielsweise ein faserverstärkter Zwischenanstrich notwendig. Bautechnische Risse müssen zunächst fachgerecht aufgeweitet und mit einer elastischen Spachtelmasse gefüllt werden, bevor sie gewebearmiert überbrückt und anschließend überstrichen werden können.

Fassadenfarben mit Lotuseffekt basieren auf einer speziellen Technologie, die die Oberflächenstruktur der Lotusblume nachahmt. Diese Farben erzeugen eine extrem wasser- und schmutzabweisende Oberfläche, wodurch Regenwasser einfach abperlt und dabei Schmutzpartikel mit sich nimmt. 
Dies sorgt dafür, dass die Fassade länger sauber bleibt und weniger häufig gereinigt werden muss. Zudem sind solche Farben witterungsbeständig, UV-stabil und oft auch widerstandsfähig gegen Algen- und Pilzbefall, was sie besonders langlebig und pflegeleicht machen. Für die Auswahl der passenden Fassadenfarbe sind sowohl die Art und der Zustand der Fassade als auch die vorherrschenden Umwelt­bedingungen entscheidend. Daher empfiehlt es sich, den Zustand der Fassadenfläche sorgfältig zu prüfen und einen vertrauenswürdigen Handwerker mit der Erstellung eines Kostenvoranschlages zu beauftragen.
Sollten Risse, insbesondere im erdberührten Wandbereich, vorliegen, könnte eine bergbaubedingte Verursachung vorliegen. In diesem Fall ist es ratsam, vor Beginn der Arbeiten den für Sie zuständigen Sachverständigen unseres Hauses zu kontaktieren.
Bei gleichzeitig geplanten energetischen Fassadensanierungen (wie z. B. einer Wärmedämmung) steht Ihnen zudem Herr Stein von der Haus- und Grund Baubetreuung GmbH (02366/500581) für Fragen und weitere Beratung gerne zur Verfügung.
Dipl.-Ing. Mischa Tönebön

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